Lösung für die Tennishalle Ellerbek ist gelungen

08.01.2021

Sport wird in Ellerbek großgeschrieben und die Gemeinde unterstützt den Sport maßgeblich. Ellerbek hatte insoweit auch die einzige kommunale Tennishalle Schleswig-Holsteins. Der Betrieb einer Tennishalle durch die Gemeinde war schon vor deren Bau politisch umstritten, ist dann aber mehrheitlich beschlossen worden.Man kann insoweit viel argumentieren, beispielsweise warum Tennis anders behandelt werden soll als Handball, aber andererseits ist nichts von der Hand zu weisen, dass nahezu überall sonst die Tennisvereine ihre Hallen - zwar oftmals mit staatlicher Unterstützung oder mit Unterstützung der Sportverbände aber letztendlich selbst betreiben.

In Ellerbek drohte die Problematik aus der Zeit des Baus der Halle wieder aufzukeimen, da das Hallendach der Halle die konstruktive Lebensdauer überschritten hatte und massive Undichtigkeiten aufwies, die eine Sperrung notwendig machten. Dies geschah ausgerechnet zum Beginn der Wintersaison 2019, also genau zu dem Zeitpunkt, wo die Außenplätze nicht mehr nutzbar sind.
Seinerzeit ist im Einvernehmen mit sämtlichen Gemeindevertretern und dem Vorstand des Tennisvereins eine extrem schnelle Lösung erfolgt, dass die Trägerschaft der Halle auf den Tennisverein Ellerbek übergeht. Der Verein hat die notwendigen Reparaturen vorgenommen, um die Halle wieder eröffnen zu können. Das Grundproblem war aber, dass das Dach vollständig neu gedeckt werden muss und dass die jetzige Dacheindeckung Asbesthaltig ist. Die Halle ist eine Nur-Dach-Halle, d.h. die Neueindeckung kommt fast einem Neubau nahe, da sämtliche Dachflächen und Seitenwände erneuert werden müssen und nur die Leimbinder stehen bleiben.
Die Kosten hierfür betragen rund 538.000,00 €. Hier gibt es dankenswerter Weise Zuschüsse vom Landes- und Kreissportverband in maßgeblicher Höhe, nämlich von jeweils über 90.000 €. Die Gemeinde beteiligt sich mit bis zu 67.800 €. Die restlichen rund 200.000 € muss allerdings der Tennisclub aufbringen.

Es sind umfänglich Gespräche geführt worden, ob die Gemeinde ein Gemeindedarlehen geben kann oder für die Kosten bürgt, da sie ja letztlich für die weiterhin im Gemeindeeigentum stehende Halle aufgewandt werden und die Banken nachvollziehbarer Weise die Finanzierung nicht ohne Absicherung durch den Eigentümer durchführen wollten. Sämtliche Ideen waren aber kommunalrechtlich hoch problematisch.

Zu guter Letzt wurde eine für alle Beteiligten optimale Lösung gefunden:
Die Halle wurde an den Tennisclub Ellerbek für 40 Jahre im Wege eines Erbbaurechtes übertragen. Das bedeutet, dass der Grund und Boden im Eigentum der Gemeinde bleibt, das Eigentum an der Halle und das Nutzungsrecht für den Grund und Boden aber in des TCE übergeht. Dies geschieht kostenfrei, aber mit der Auflage, die notwendige Sanierung durchzuführen. Nach Auslaufen des Erbbaurechtes fällt die Halle wieder kostenfrei an die Gemeinde zurück.
Damit kann der TCE das Erbbaurecht, für das ein eigenes Grundbuchblatt gebildet wird, zur Finanzierung der Sanierung mit Grundschulden belasten. Der Verein hofft, dass die Sanierung bereits im nächsten Sommer durchgeführt werden kann.
Im Ergebnis werden die Einwohner der Gemeinde damit eine neuwertige Halle zur Verfügung haben, denn man muss nicht Vereinsmitglied sein, um einen Platz zu buchen, und die Gemeinde, die die Halle bisher mit hohen Beträgen bezuschusst hat, hat dauerhaft keine Kosten durch die Tennishalle mehr.